, Marion und Johanna Reichardt

Coastal-Camping

Einfach mal einfach!

Das fing schon beim Sachenpacken an, denn trotz unserer anfänglichen Befürchtung, beim Zelten unter bergeweiser nasser Wäsche inklusive Neoprenanzug nach dem Coastal Rowing nicht wieder warm und trocken zu werden, außerdem im Dauerregen ohne dichte Regenjacke durchweicht den Matsch ins Zelt zu trampeln, musste unser Gepäck auf das Wesentliche beschränkt werden, damit Zelt, Luftmatratze und Schlafsack in den (R)Trollkoffer passen. Ja, mit Pussy-Trolly übern Campingplatz rollern und ohne Ostfriesennerz und Gummistiefel nach Ostfriesland.

Ankunft bei Sonnenuntergangsstimmung. Einfach wunderschön! Einfach nichts! Einfach weites, plattes saftig grünes Weideland mit sonnenbeschienenen Kühen, sonst nichts.

Abendbrot im Zelteingang: Statt wie gewohnt die große Koch- und Abendbrotzeremonie zu starten und sich hinterher noch durch diverse Hamstervorräte zu schnabulieren und zwischen tausenden Delikatessen und Nachtischen kein Ende zu finden, einfach aus dem Koffer leben: Einfach vorgekochten, abgetupperten Broccoli mit Kartoffeln, weich gekochten Eiern und Salz, Haferflocken und Milch – ein purer Genuss!

Und nun zum Wesentlichen, dem Coastal Rowing:

  • Keep it simpel! Ein Boot für alle. Heißt, ein Boot für jedes Leistungsniveau vom Weltmeister bis zum Anfänger (warum die Anfängerausbildung nicht eigentlich im Coastal Einer? Keine schlechte Idee), aber vor allem auch ein Boot, egal ob kleines Leichtgewicht oder schwerer Mann von 2 m und 100 kg und immernoch nur ein und das selbe Boot für Hochleistungssport, Wettkampfsport, Breitensport oder Wanderrudern.
  • Coastalrudern ist nämlich auf keinen Fall auf die Meeresküste beschränkt, sondern funktioniert überall, wo es Wellen geben kann. Denn das „große Meer“ ist auch nur ein 1×4 km großer Teich, über den aber wohl häufiger ´ne ordentliche steife Briese weht. Aber auch bei vollständiger Flaute und Sonnenschein (den Campern zur Freude) durch Staffelspiele zum Ausprobieren des Beach-Starts und des Beach-Ziels sehr erheiternd. Gummisocken und Neoprenanzug halten warm.
  • Coastal-Rowing ist auf jeden Fall eine spaßige Form des Ruderns, die insgesamt noch in seiner Findung nicht abgeschlossen ist und somit gegenüber Ideen, Fragen und Anreizen aller Art aufgeschlossen gegenüber steht. Es muss einfach ausprobiert werden!

Und wenn es nächstes Jahr in den Wettkampfplan passt, auch unbedingt mit einer Coastal-Regatta ausprobiert wird. Vermutlich aber eher einer Langstrecke als dem Beach-Sprint. – Oder einfach beides!

Und nicht nur das Coastal-Rudern selber, sondern auch die Teilnahme an einem solchen Lehrgang ist nur zu empfehlen. Wir durften selber ausprobieren, üben und unseren Spaß mit den Booten auf dem Wasser haben. Die Theorie wurde interessant vermittelt und war für sämtliche Fragen offen und zudem war für gute Verpflegung in überreichlichen Mengen gesorgt.

von Marion und Johanna Reichardt