, Rüdiger Schlünzen

Coastal Rowing WM in Barletta

Drei Niedersachsen waren im Vierer am Start zur Langstrecke.

Barletta. Am vergangenen Wochenende fanden die Weltmeisterschaften im Coastal Rowing in der italienischen Hafenstadt Barletta an der Adria statt, bei der über 450 Ruderinnen und Ruderer aus 32 Nationen um die Titel kämpften.

Die drei Niedersachsen Christian Vennemann (Osnabrück), Hendrik Nagel (Hemmoor) und Maiko-Benedikt Remmers (Aurich) gingen zusammen mit Malte Hein (Hamburg) und Steuerfrau Anja Nordmann (Flensburg) im Vierer an den Start.

Im Vierer hatten insgesamt 27 Boote aus 14 Nationen gemeldet.

Am Samstagmorgen konnte sich das norddeutsche Quartett bei moderaten Bedingungen im Vorlauf über vier Kilometer direkt am Start in der Mitte des 13-Boote-Feldes platzieren. Den sechsten Platz konnte das Team bis ins Ziel halten und sich somit souverän ein Ticket für das A-Finale sichern.

Am Sonntag fanden die Finalrennen über sechs Kilometer statt, zu denen mehrere tausend Besucher die Wettkampfflächen und Tribünen am Strand von Barletta säumten.

Bei auflandigem Wind und dadurch entstanden starken Brandungswellen wurde der Massenstart der 18 Boote vom Strand bereits zur Herausforderung. Nach Ertönen des Startsignals verliefen der Einstieg und die ersten Startschläge im deutschen Boot chaotisch. Erst nach dem Durchfahren der Brandungswellen gelang es Steuerfrau Nordmann ihre Mannschaft in den gewohnten Rhythmus zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Niedersachsen auf dem vorletzten Platz des Feldes. Es folgte eine beeindruckende Aufholjagd.

An den ersten beiden Wendebojen nach ca. 1,2 Kilometern kam es in der Mitte des Feldes zu mehreren Kollisionen und somit dem abruptem stoppen einiger Boote. Steuerfrau Nordmann nutzte dies, manövrierte ihr Boot sicher vorbei und machte somit gleich mehrere Plätze gut.

Auch an den Bojen drei und vier kam es zu Kollisionen einiger Gegner. Das deutsche Boot entschied sich zu einer defensiven Fahrweise und fuhr in großem Bogen herum.

Am Strand angekommen sprang der im Bug rudernde Remmers aus dem Boot heraus und sprintete nach 25:42 Minuten als Zehnter durch den Zielbogen am Strand.

Gold und Bronze sicherten sich zwei Boote aus Italien, während Silber an das zweite deutsche Boot aus Stuttgart ging. Vor den Norddeutschen kamen noch die Ukraine, Spanien, Monaco, die USA, Neuseeland und Portugal ins Ziel.

„Unser Ziel war eine Top-10 Platzierung, die wir erreicht haben und somit zufrieden sind. Das Niveau war extrem hoch und wir hatten in der Startphase dann auch noch Pech, resümiert der 35-jährige Remmers das WM-Finale.

Video: 2023 World Rowing Coastal Championships in full swing!

Bereits Anfang September war der niedersächsische Vierer bei den Europameisterschaften in La Seyne-sur-mer in Frankreich an den Start gegangen und hatte im Finale Platz acht belegt. Dort war Doppelolympiasieger Karl Schulze (Dresden) eingesprungen, da Christian Vennemann seine Teilnahme kurzfristig absagen musste.

Im Sommer ist das Norddeutsche Quartett auf den Regatten in Bremerhaven, Stralsund und Flensburg an den Start gegangen und dabei mit dem neuen LRVN-Vierer „Freesland“ gefahren.

Maiko Remmers