Norder Ruderclub coastelt nach Norderney
Endlich fand die langersehnte Coastaltour auf dem Wattenmeer nach Norderney statt. Die Ruderer vom Norder Ruderclub bildeten sich in den letzten Jahren im Coasteln fort und nahmen bereits an einer Rudertour, die von Volker Fritz organisiert wurde, teil. Somit gab es genug Erfahrung und Expertise, die Tour in Eigenregie zu organisieren. Außerdem spielte das Wetter mit! Der neue Coastalvierer Freesland und der Zweier Knutt kamen somit zum ersten Mal mit dem ostfriesischen Wattenmeer in Berührung. Mit Unterstützung von Wiard Coordes und Maiko Remmers konnten die beiden Boote problemlos vom Auricher Ruderverein abgeholt und nach Norddeich gebracht werden.
Hochwasser gab es um 7 Uhr morgens, der Wind kam von Nord und blies morgens mit 30km/h entgegen. Die Masters vom NRC riggerten die Boote auf und verließen gegen 7:45 Uhr den Hafen in Norddeich. Eine Fähre nach Norderney fuhr bereits vor uns. Im Leitdamm vorm Norddeicher Hafen waren die Wellen noch sehr gemäßigt, so dass die Norder sich gut warmfahren konnten. Als es auf das offene Meer ging, wurde den Nordern der Unterschied zum Norder Tief bewusst. Wind, Wellen, Fähren, Schnellboote und Seehunde. Gewöhnungsbedürftig war das Kabbelwasser zu Anfang, aber dies ließ nach einem Kilometer nach. Die Sonne ließ sich langsam blicken und alle waren sich nun schon einig, dass es einen riesigen Spaß macht, die Wellen zu reiten. Es wurde dann ein Teil des beprickten Wagengats befahren, um in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Anschließend steuerten wir den Fähranleger von Norderney an, um vor der Insel an den Weststrand anzulegen. Hier kamen uns große Wellen aus dem Seegatt entgegen, die für einen riesigen Spaß in den Coastal-Booten sorgten. Nach 16 km zogen wir die Boote auf den Strand und hatten anschließend 5 Stunden Zeit, um es uns gut gehen zu lassen. Im Laufe des Tages nahm der Wind zu. Bei 45km/h Windgeschwindigkeit aus Nord und 2 Stunden nach Hochwasser ging es mit Schiebewind zurück nach Norddeich. Diesmal nahmen wir den direkten Weg. Dank GPS und einer guten Karte konnte souverän zwischen den Sandbänken hindurch gesteuert werden. Durch Schiebewind und Welle von hinten lief der Coastalvierer langsam voll, so dass der Steuermann neben dem Steuern auch Wasser aus dem Boot lenzte. Im Leitdamm überholte uns eine Inselfähre und ließ die Vorteile des Coastal-Bootes zum Vorschein kommen. Durch die Heckwelle der Fähre nahm unser Boot enorm an Geschwindigkeit zu und wir freuten uns über das Gefühl, die Welle zu surfen. Nach 9 km kamen wir stolz und euphorisch wieder im Osthafen an. Alle waren sich einig, dass dieses Natur- und Sporterlebnis nicht einmalig bleiben soll.
Friederike Gondring